„Begegnungen, die Spuren hinterlassen"
EMIL – das ehrenamtliche Mentorenprojekt für Kindergartenkinder – feiert seinen fünften Geburtstag
Osnabrück, 10. Oktober 2017
Manchmal lässt sich Erfolg in einer Zahl ausdrücken: 178 Kindergartenkinder sind seit der Gründung von EMIL – dem „Ehrenamtlichen Mentorenprojekt für individuelles Lernen“ des Vereins Unikate – bislang unterstützt worden. Und das bereits in den ersten fünf Jahren. Zur Feier dieses runden Geburtstags haben Initiatorin Stephanie Koopmann und ihr Team jetzt eingeladen. Gekommen sind nicht nur geförderte Kinder und ihre Mentoren, sondern auch Kooperationspartner, die das Projekt unterstützen. Die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung fördert EMIL von Beginn an. „Ich freue mich, dass EMIL innerhalb so kurzer Zeit so stark gewachsen ist. Das zeigt, dass das Team mit seiner ehrenamtlichen Arbeit eine Lücke füllt“, betont Michael Prior, der Geschäftsführer der Stiftung.
Es war aber nicht nur die Zahl, sondern vor allem das Miteinander, das Stephanie Koopmann als Initiatorin und Vereinsvorsitzende in ihrer Ansprache in den Mittelpunkt rückte. „Es sind Begegnungen, die Spuren hinterlassen“, sagt sie über das Projekt, das Kinder zwischen drei und sechs Jahren in ihrer Entwicklung fördert. Dabei begleitet ein Mentor oder eine Mentorin ein Kindergartenkind ein Jahr lang unter dem Motto „Du und ich, Zeit für mich“. Das Tandem begibt sich bei wöchentlichen Treffen auf die Suche nach Antworten von Fragen, die das Kind beschäftigen. Da geht es ums Zaubern, um das Leben der Dinosaurier oder darum, Schwimmen zu lernen. „EMIL unterstützt Kinder auf dem Weg zum Lernen und stärkt sie emotional“, erläutert Koopmann.
Dabei hinterlassen die Begegnungen mit dem Mentoren nicht nur Spuren bei ihren kleinen Mentees. Diese werden selbstbewusster und entdecken ihre Selbstwirksamkeit. Sie spüren Fähigkeiten an sich, auf die sie stolz sind. Auch die Mentoren lernen durch die gemeinsame Zeit mit ihrem Schützling, weil sie die Treffen organisieren und weil sie sich mit den Fragen und Wünschen des Kindes auseinandersetzen.
Unikate begleitet die Ehrenamtlichen eng: Die Mentorinnen und Mentoren werden in Workshops auf ihre Aufgabe vorbereitet. Zudem können sie die Fragen, die sich im Zusammenspiel der Tandems ergeben, bei regelmäßigen Treffen erörtern. Die Mentorinnen und Mentoren nehmen an Seminaren zur alltagsbasierten Sprach- und Bewegungsförderung teil. Zudem führen sie ein Tagebuch, in dem sie alle Aktivitäten und Erlebnisse mit dem Kind festhalten. Oftmals halten die Freundschaften zwischen Mentor und Mentee über die offizielle Dauer des Projekts an. Vorstandsmitglied Zina Meyer beispielsweise hat ihren Schützling vor vier Jahren als Mentorin begleitet – kürzlich war sie bei der Feier seines neunten Geburtstags dabei. Über die Zeit hat EMIL zwei Geschwister bekommen: Bei EMILiA werden seit Frühling 2016 Flüchtlingskinder unterstützt, außerdem wird EMIL seit diesem Jahr auch in Bramsche angeboten.
Ute Tromp, die Leiterin des Bildungsbüros der Stadt Osnabrück, erinnert sich in ihrem Grußwort an die Anfänge des Projekts, als Stephanie Koopmann mit Kerstin Falkenstein ihr die ersten Ideen für EMIL vorstellte: Ein Projekt für Kinder, das für die Mentoren nebenberuflich machbar sein soll. „Sie haben schnell weitere Kooperationspartner überzeugt“. John McGurk, Initiator von „Sportler 4 a childrens world“ betont, wie wichtig Mentoren für Kinder und ihre Entwicklung sind.
Die Kinder werden von den Erzieherinnen der Kitas für die Teilnahme an EMIL vorgeschlagen. Anschließend treffen sich die beiden ein Mal pro Woche zunächst in der Kita, um sich kennenzulernen. Später vergrößert sich der Aktionsradius, und die Tandems begeben sich auf Entdeckungsreise – zum Beispiel ins Museum, in den Wald, ins Schwimmbad oder zur Feuerwehr. Die Mentorinnen und Mentoren arbeiten ehrenamtlich, sie erhalten ein Taschengeld, um die Aktivitäten mit den Kindern zu finanzieren. Mentoren werden können Menschen ab 18 Jahren. Die ersten Mentorinnen kamen von den Evangelischen Fachschulen Osnabrück, inzwischen sind auch Schülerinnen und Schüler der Franz-von-Assisi-Schule und Studierende von Universität und Hochschule Osnabrück dabei. Ein solcher beruflicher Hintergrund ist aber nicht notwendig, um Mentorin oder Mentor zu werden. Weitere Informationen gibt es bei Stephanie Koopmann per E-Mail: info@unikate-os.de.