Economics Works! - Ein Wirtschaftslabor für Schulen
Der Wirtschaftsunterricht in der Schule soll die Alltagskompetenzen und das ökonomische Wissen und Verständnis der Schülerinnen und Schüler stärken. Dieses Ziel zu erreichen, ist einfacher gesagt als getan. Denn häufig fehlen im Schulunterricht die Zeit und die Mittel, um Wirtschaftsgeschehen so erfahrbar zu machen, dass Schülerinnen und Schüler ein tieferes Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge entwickeln können. Hier setzt das Projekt Economics Works! - Ein Wirtschaftslabor für Schulen an.
Im Rahmen der ersten Förderphase für das Projekt wurde das Basiskonzept für das Wirtschaftslabor entwickelt. Es umfasst Themengebiete aus den Jahrgangsstufen 8-12 nach dem Kerncurriculum Politik-Wirtschaft Niedersachsen. Kern des Wirtschaftslabors sind ökonomische Experimente zu den einzelnen Themen wie etwa Funktionsweise von Märkten, wirtschaftliche Verhaltensmodelle, Kooperation und Problematik öffentlicher Güter oder Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Eingriffe in Märkte. Ähnlich wie im naturwissenschaftlichen Unterricht können die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Experimente Einsichten in Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge gewinnen. Anders als in den Naturwissenschaften aber sind die Schülerinnen und Schüler nicht nur in der Rolle von Beobachtern, sondern „mittendrin“, denn sie nehmen selbst an den Experimenten teil. So werden wirtschaftliche Zusammenhänge durch das eigene Handeln im Experiment unmittelbar erfahrbar.
In der ersten Projektphase wurden nicht nur die Experimente als Kern des Wirtschaftslabors entwickelt und programmiert, sondern auch umfangreiche Lehr- und Lernmaterialien erstellt. In drei Pilotprojekten wurde das Konzept zudem im Schuljahr 2019/2020 an Gymnasien in Osnabrück erprobt. Im Ratsgymnasium Osnabrück fand das Projekt in reiner AG-Form statt, im Gymnasium Carolinum und im Gymnasium in der Wüste wurde das Projekt in das Seminarfach „Wirtschaft“ integriert. Alle Kurse wurden von Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeitern geplant und durchgeführt.
Nach der erfolgreichen ersten Phase befindet sich das Projekt in seiner zweiten Förderphase, in der weitere Partnerschulen gewonnen werden. Das Curriculum wird zudem überarbeitet, die Experimente werden um neue Varianten ergänzt. An den Partnerschulen soll zukünftig ein Tandemmodell zum Einsatz kommen: Den Lehrkräften an der Schule werden Student*Innen zur Seite gestellt, die an der Universität ausgebildet werden und sowohl bei der Durchführung der Experimente im Unterricht als auch bei der Aufbereitung der Experimentergebnisse unterstützen. Je nach Bedarf der Partnerschulen kann das Wirtschaftslabor konzentriert in einer AG oder im Seminarfach, oder aber unterrichtsbegleitend im Fachunterricht Politik-Wirtschaft eingesetzt werden. Für die Lehrkräfte an den Schulen gibt es ein Fortbildungsangebot über das Zentrum für Lehrerbildung der Universität Osnabrück. Fortbildungen sollen regelmäßig ein- bis zweimal im Jahr stattfinden.