EMILiA / Patenschaft für Kinder im Asyl
Immer nur das Beste für das eigene Kind! Jedes Elternteil würde dieser Aussage sofort zustimmen und auch alles dafür tun. Im Alltag fehlt leider immer wieder die Zeit, um stundenlang durch Pfützen zu springen und die unzähligen, spannenden Fragen zu beantworten. Auch im Kita-Alltag ist es schwer auf die Bedürfnisse eines jeden Einzelnen einzugehen und den einzigartigen, individuellen Forscherdrang zu befriedigen. Hier setzt das EMIL-Projekt des Vereins Unikate e.V. an. Der Verein Unikate e.V. besteht aus pädagogischen und psychologischen Fachkräften, die sich ganzheitliche Bildung, Erziehung, Förderung und Betreuung von Kindern zur Aufgabe gemacht haben. EMIL steht für 'Ehrenamtliches Mentorenprojekt für individuelles Lernen'. Es handelt sich um ein Patenschaftsprojekt für Kindergartenkinder, die in Stadt und Landkreis Osnabrück sowie in Bramsche leben. Seit 2015 gibt es ebenfalls das Projekt EMILiA, was sich speziell an Flüchtlingskinder richtet.
Wozu?
Einige Kinder haben Fragen, die im Alltag kaum zu beantworten sind, konnten aufgrund vieler Geschwister noch nie die exklusive Aufmerksamkeit eines Erwachsenen genießen, sind sehr zurückhaltend oder extrem temperamentvoll, müssen schon viel Verantwortung übernehmen oder finden sich nur schwer in ihrer Umwelt zurecht. Für genau diese Kinder ist es von großer Bedeutung, dass ihnen zusätzliche individuelle Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sie sollen ihr Potential weiter ausschöpfen können. Ebenfalls gibt es Kinder, die sozial benachteiligt sind und beispielsweise aufgrund einer Flucht eine große Freundin oder einen großen Freund an der Hand brauchen, um das neue Zuhause zu erkunden.
Was?
Die individuellen Interessen und Fragen des Kindes stehen im Vordergrund. Durch viel Spaß sowie die individuelle Förderung wird das Kind in seiner Selbstwirksamkeit gestärkt und informelles Lernen findet statt. EMIL(iA) gibt den Kindern mit unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft sowie mit verschiedenen Interessen, Fähigkeiten und Wünschen, die Möglichkeit eine vertrauensvolle wertschätzende Beziehung zu einem/r MentorIn aufzubauen und mit ihm die Welt auf eine ganz eigene Weise zu erkunden und zu erleben. Alltagsbasierte Sprachförderung findet nebenbei statt.
Wie?
Das Kindergartenkind und der/die MentorIn treffen sich einmal in der Woche über den Zeitraum von einem Jahr. Sie lernen sich im vertrauten Rahmen, meistens in der Kita, kennen, erkunden gemeinsam das nahe Umfeld und begeben sich gemeinsam auf Spurensuche, bei der die Fragen des Kindes beantwortet werden, in dem es selbst verschiedenen Lösungswegen nachgeht. Beispielsweise beschäftigte sich ein Kind immer wieder mit der Frage wie Haare geschnitten werden, ein anderes fragte sich wie eine Schnecke von innen aussieht. Zusätzlich bietet der Verein Unikate für alle Projektteilnehmer Familienfeste und Erlebnistage an, bei denen immer wieder ein lebhafter, herzlicher, interkultureller Austausch stattfindet.