Pferdegestütztes Coaching: Förderung von Toleranz und Teamgeist an der IGS Fürstenau („Tage der Toleranz“ vom 7. bis 9. August 2024)

Fürstenau/Osnabrück, im August 2024

 

Beim pferdegestützten Coaching geben uns die Pferde die Chance, uns völlig neu zu erleben und wahrzunehmen. Pferde, die sehr fein auf menschliche Emotionen und Körpersprache reagieren, spiegeln individuelle Denk-,Gefühls- und Verhaltensmuster und machen sie im Außen sichtbar. Sie
geben uns ein wertfreies und authentisches Feedback, das mithilfe einer geleiteten Selbstreflexion erfahrbar wird.

In einer zunehmend fordernden und medialen Welt ist es wichtiger denn je, Toleranz und gegenseitigen Respekt gegenüber Mensch und Tier zu entwickeln.
Im Rahmen der Tage der Toleranz wurden einige Schülerinnen und Schüler durch pferdegestütztes Coaching dazu ermutigt, individuelle Stärken zu entdecken, zu reflektieren und zu erleben, worauf es in einem Team ankommt.

„Ich fand es toll, dass wir als Team geritten sind und uns nach dem Reiten über unsere Stärken ausgetauscht haben. Es war sehr schön.“ (Magdalena, Klasse 7)

Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8-10 absolvierten zunächst eine Einzelübung mit dem Pferd an der Hand. Mittels geleiteter Selbstreflexion und dem Feedback der Schülergruppe wurden die Reaktionen des Pferdes für jeden Einzelnen ins Bewusstsein gerückt und die eigenen Stärken dadurch erfahrbar gemacht. Die wahrgenommenen Stärken notierten die Schüler*innen im Anschluss gegenseitig auf sogenannten Mutmachkarten, die sie zu Beginn der Übung ausgewählt hatten.

In sich anschließenden Aufgaben für die gesamte Gruppe fanden die Schüler*innen gemeinsam mit den Pferden Lösungen. Durch die Zusammenarbeit wurde schnell deutlich, dass jeder Einzelne zum Gelingen beiträgt, nonverbal viel gesagt wird und es wichtig ist, die Reaktionen des Anderen abzuwarten.

In einem weiteren „Workshop“ bestritten die  Schüler*innen des 6. und 7. Jahrgangs im Team einen Parcours. Zu Beginn des Parcours wählten auch hier die Schüler*innen eine Mutmachkarte aus, die sie besonders anspricht und in Alltagssituationen unterstützen kann.
Danach ritten die Teams geführt durch einen Parcours, dabei wurde abwechselnd geführt und geritten. Bei der Bewältigung der gemeinsamen Aufgabe zeigte sich, dass die Schüler*innen hoch konzentriert und gegenseitig sehr achtsam waren. Dieses Erleben der individuellen Stärken konnte unter anderem im anschließenden Gespräch auf den Alltag transferiert werden, denn schnell war klar, beim schulischen Lernen funktioniert das so oft nicht. Die Erfahrung, es zu können, wenn das Ziel vor Augen ist und die eigenen Stärken in den Blick genommen werden, war für einige Schüler*innen ein Schlüsselerlebnis.

„Ich konnte aus dem pferdegestützten Coaching sehr viel mit raus nehmen, zum einen meine Stärken, die ich durch die Beurteilung anderer sehr gut herausfinden konnte, zum anderen hat mir das Arbeiten in der Gruppe sehr gut gefallen, da ich gelernt habe, dass man auch ohne Verständigung zusammen arbeiten kann, dafür aber nur genügend Nachsicht gegenüber den anderen braucht. Mir wird das in Zukunft so helfen, dass ich in stressigen Zeitpunkten an meine Stärken denken kann und danach vorgehe.“
(Svenja, Klasse 10)