Botanik trifft Geologie

Botanischer Garten der Universität Osnabrück mit neu gestaltetem Eingangsbereich und Dauerausstellung

 

Der neu gestaltete Eingangsbereich des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück wurde zusammen mit der Ausstellung „Botanik trifft Biologie“ am Freitag, 4. Juni 2021, offiziell mit den fördernden Stiftungen  und wenigen geladenen Gästen eröffnet.

Unter dem Leitbild „Botanik trifft Geologie“ ist der neue Eingangsbereich an der Albrechtstraße Rahmen und Ausgangspunkt für eine Reise in die Vergangenheit der Erdgeschichte und die Geschichte pflanzlichen Lebens an Land. „An verschiedenen Exponaten – Gesteinen, lebenden Pflanzen und pflanzliche Versteinerungen – aus unterschiedlichen geologischen Formationen wird die Entwicklung der Landpflanzen aus den vergangenen rund 360 Millionen Jahren im Botanischen Garten sicht- und erlebbar gemacht“, erläutert Prof. Dr. Sabine Zachgo, Direktorin des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück.

Eine Ausstellung zu Moosen zeigt im Foyer des Verwaltungsgebäudes die ersten wichtigen Anpassungs­strategien, die es diesen ältesten Landpflanzen ermöglichten, vor über 500 Millionen Jahren dauerhaft die schützende Umgebung des Wassers zu verlassen. Ein Wandbild der Künstlerin Mareike Woltring illustriert die wichtigsten Schritte der aktuellen Biodiversitäts-Forschungsthemen, der Anpassung pflanzlichen Lebens vom Wasser an Land.

Die Neugestaltung des Eingangsbereiches und die Dauerausstellung „Botanik trifft Geologie“ wurden von der Stiftung der Sparkasse Osnabrück, der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, dem Freundeskreis des Botanischen Gartens, der Universität Osnabrück und der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung mit ca. 144.000 Euro gefördert. Der Entwurf beruht auf einer Planung des Osnabrücker Architekten Martin Rohling in Kooperation mit dem Gebäudemanagement und dem Botanischen Garten der Universität.

Das Konzept „Botanik trifft Geologie“ wurde von Kustus Dr. Nikolai Friesen, gemeinsam mit Ulrich Rösemann und Yvonne Bouillon (Technische Leitung) sowie dem Freundeskreis des Botanischen Gartens entwickelt und stufenweise umgesetzt. Die fachliche Unterstützung kam vom Geologen Fabian Müller (Terra Vita). Die Grüne Schule unter Leitung von Claudia Grabowski-Hüsing wird künftig es ein vielfältiges Bildungsangebot zu dieser Thematik für unterschiedliche Zielgruppen anbieten.

Die Besonderheit des Osnabrücker Botanischen Gartens ist seine Lage inmitten von zwei ehemaligen Steinbrüchen. Sie sind somit Kulisse und Teil der Geschichte zugleich. Die meterhohen Steilwände und Abbrüche aus Kalkstein sind durch Austrocknung eines Meeres vor rund 235 Millionen Jahren im Zeitalter des Unteren Muschelkalk der Trias-Epoche entstanden.

„Das Konzept der Verknüpfung von Botanik und regionaler Geologie ist bislang einmalig und lädt dazu ein, der Spur der Steine zu folgen und mehr über die Faszination der Pflanzenwelt und der Ausprägung ihrer enormen Vielfalt zu erfahren“, erklärt Direktorin Prof. Zachgo, die als Pflanzengenetikerin die Anpassungsmechanismen der Pflanzen an sich veränderte Umweltbedingungen untersucht.

(Fotos/Text: Copyright Uni Osnabrück/Elena Scholz)